[M]eine Kreisgeschichte (26)
„Neulich hat jemand zu mir gesagt: „Hey in der Soziokratie macht ihr das auch so, wie in der GFK.“ Am Anfang brauchen wir die Informationen. Ja, wir haben am Anfang der vier Runden, die Informationsrunde. Und bei der GFK ist der erste Schritt: „Hey, jetzt sag einmal, was ist. Was ist Sache, worum geht`s?“ oder: „Was hast du beobachtet, was der andere gerade geredet hat?“
Also wir tauschen aus das die Informationen, dass wir den gleichen Stand haben. Und das zweite ist dann, wie geht es mir damit? Und das machen wir auch in der Soziokratie. Die kannten sich nicht, der Endenburg und der Marshall Rosenberg. In der zweiten Runde sagen wir dann, wie geht es mir damit.
Was denkst du dazu? Was für Gefühle löst es in dir aus? Wir gehen nicht in die Gefühle rein, in der Soziokratie. Aber wir fragen auch, wie geht es dir jetzt mit dem Vorschlag? Und in der dritten Runde geht es dann um das Bedürfnis, wie bei der GFK. Ich finde das jetzt spannend.
Ich habe das noch nie so gekoppelt. Und in der Soziokratie geht es dann in der dritten Runde um die Lösungsfindung. Also jetzt, hast du einen Vorschlag, was sollen wir denn machen? Wie könnte die Lösung ausschauen? Und in der GFK ist die dritte Runde das Bedürfnis. Ich sage jetzt mal was ich brauche. Das ist auch ein Teil der Lösung. Und am Ende sagen wir dann, wie in der GFK diese Bitte. Jetzt formuliere es mal in einer Bitte. Und das Ende ist dann, das die Person für die diese Bitte ausgesprochen wurde zustimmt, ob sie der Bitte folgen kann.
Also ist es ein Beschluss, so wie wir das auch in der Soziokratie machen. Das ist das Lustige. Schön, also die Dinge, die poppen ja eh überall auf. Und da gibt es genug Leute, die jetzt da die Sachen wiederentdecken und entwickeln, die wir brauchen um eine friedliche Welt zu erschaffen.“
G. Seils: „GFK ist eine Methode. Wirklich 4 Schritte um mit Situationen, besonders Konfliktsituationen zu sortieren und zu verstehen und zu klären. Erstmal für sich selbst und dann auch im Gespräch.“
„GFK kann dir erstmal Mut machen. Da stecken ja Bedürfnisse dahinter, hinter meinem Ärger. Und bei dem anderen ja vielleicht auch. WOW, da tut sich ja plötzlich was auf. Also es macht Mut. Es berührt und macht Mut und es gibt auch ein Handwerkszeug an die Hand.“
Die 4 Schritte der Gewaltfreien-Kommunikation sind:
1. Beobachtung.
2. Gefühl,
3. Bedürfnis und
4. die Bitte
G. Seils: „Angefangen mit der Beobachtung, da geht es darum zu gucken, okay, was ist die Realität? Was passiert im Außen? Was sind die Fakten? Und es ist natürlich gar nicht so einfach, weil Menschen die Welt, die Realität unterschiedlich wahrnehmen.“
“So gut wie immer gucke ich durch irgendeine Brille durch. Durch irgendeine Erfahrungsbrille oder Vorstellungsbrille, jeder durch eine andere. Oder viele, viele Verschiedene. Und jetzt gucke ich mal, okay, was kann ich eigentlich wirklich sehen? Ich mache mir die Mühe, das anzuerkennen, dass ich meistens alles Mögliche rein interpretiere. In die Realität und in das Verhalten anderer Menschen, vor allem.“