(M)eine Kreisgeschichte(n)

[M]eine Kreisgeschichte (12)

These are the kinds of things we are trying to work on here in our camps. To live for a week in a way where we get really close to each other. We play with our children, we do creative things, we do fun and funny things.”

Der erste Kreis.

Irgendwann waren dann Story und Ellika mit der Eröffnung des ersten rituellen Kreises an der Reihe.

Ellika begann mit dem Anzünden des weißen Salbeis. Sie stand auf und ging, die Räucherschale in der Hand, zu jedem einzelnen Teilnehmer und wedelte ein bisschen Rauch auf dessen Haupt, während Manitonquat, alias “Story”, dankende Worte an die Veranstalter und Teilnehmer sprach.

Als Ellika wieder neben ihm Platz nahm, fand er die perfekte Überleitung zur Kreiseröffnung, der Danksagung. Auch diesen Teil kannte ich bisher nur aus seinem Buch, beziehungsweise, aus den Videodateien des Vorjahres. Jetzt war ich live mittendrin, wurde mit Rauch abgewedelt und musste wildfremden Menschen meine Hände reichen, um mich mit ihnen zu verbinden, wie Story erklärte.

Mit Beginn des Rituals, der Danksagung, zog eine dramatische Stille in die Scheune ein. Alle Anwesenden waren schweigend in sich gekehrt und lauschten den Worten des grau-haarigen Mannes in ihrer Mitte.

Ich schloss die Augen und stellte mir die Geschichte vor, die Story mit wunderbar nachvollziehbaren Beispielen ausmalte. In diesem Augenblick fiel ein immenser Druck von meinen Schultern und ich gab dem Gefühl Weinen zu wollen nach.

Wieder tauchte die Frage in mir auf, ob mein unbedingter Wille der “Weltveränderung” mich “weich gespült” hatte und ich trotz meiner kritischen Haltung Anhänger einer kindlich naiven Wunschvorstellung geworden war.

Manitonquat pflegt seine Danksagung, wie nachfolgend beschrieben, zu zelebrieren:

  • Danke, an Mutter Erde, Tiere und Pflanzen Danke an das Universum, Mond und Sonne sowie allem darin befindlichen.

  • Danke, an unsere Vorfahren, seit Anbeginn der Menschheit, vor sieben Generationen, unseren Eltern, Freunden, Familie und allen Generationen, die folgen.

  • Danke, an das große Mysterium, all den Dingen, die wir bis heute nicht vollständig verstehen und erklären können sowie all den Dingen von denen wir noch gar nichts wissen, die uns unbekannt sind.