Jenseits-eine Reise
„Hier sitze ich am Rande der Welt, blicke aus dem Jenseits in den Abgrund des Diesseits. Leben ist vergänglich. So ist es nämlich, das Jenseits – eigentlich: stink langweilig.
Das Jenseits ist wie eine Zugfahrt – eine nie enden-wollende Reise.
Gelegentlich, hält der Zug. Aussteigen unmöglich –
Aussteigen darf nur, wer aufgerufen wurde und einen Auftrag erhält.
Ich war es gewohnt in den Zug einzusteigen – ein oder zwei Stationen zu fahren und sofort aufgerufen an der nächsten Station wieder auszusteigen, um einem neuen Auftrag entgegenzugehen.
Beim letzten Mal war es anders – Ich erinnere mich genau. Ich stand bereits in einer Gruppe anderer Auftragnehmer am Ausgang.
Wir standen, unterhielten uns, belangloses Zeug. Bis ich begann, mich über die Wartezeit zu ärgern und mich über den Zugführer zu belustigen, woraufhin sich alle panisch-schweigend umsahen und begannen mir vorwurfsvolle Blicke entgegen zu werfen.
Der Auftragnehmer neben mir murmelte mir zu, dass es besser wäre diese Witze zu unterlassen.
„Der Zugfahrer hört alles und mag es nicht, wenn man schlecht über ihn spricht.“
Genau in diesem Augenblick hält der Zug. Ein Pulk von Leuten, die Nebenstehenden sogar sitzende Mitfahrer springen auf und verlassen das Zugabteil. Erst kurz bevor sich die Türen wieder schließen, drehe ich mich Richtung Ausgang, sehe in das gleißende Licht, will aussteigen, es gelingt mir nicht.
Als die Türen sich schließen, zieht es mich, wie in einem Sog, zurück in den Zug.
In dem Abteil war keiner mehr.
Erst als ich gelernt hatte mich ganz auf die vorbeiziehende Umwelt einzulassen, die vorhandene Ruhe, Stille, zu genießen, gab es ein knacken in der Leitung. Jemand räusperte sich, fragte nach mir, ob ich noch da sei…