[M]eine Kreisgeschichte (2)
Was bei indigenen Volksgruppen alltäglicher Brauch ist, wird in der westlichen Zivilisation als zwischen-menschliche Wiederentdeckung, spätestens seit der sexuellen Revolution in den 1970`er Jahren, hoch gelobt und stetig weiterentwickelt.
Als psychologische Arbeitsmethode seit Längerem anerkannt und etabliert, wie beispielsweise in Form von Selbsthilfetreffen oder Therapiegruppen, findet die Versammlung in Kreisen vermehrt Eingang in die berufliche und private Alltagswelt.
Auf unseren mehrwöchigen Reisen, quer durch Europa, besuchten wir neben verschiedenen Seminaren und Camps, etablierte Gemeinschaftsprojekte, wie das ZEGG in Bad Belzig oder die Gemeinschaft „7-Linden“. Wir befragten Experten und Teilnehmer zu ihren Erfahrungen und Eindrücken beim Erlernen und Anwenden bestimmter Kreismethoden.
Seit Beginn menschlicher Aufzeichnungen, existieren Formen, wie der Kreis, Spiralen oder Ellipsen, als Symbole, in unseren Bildern, unserer Sprache, in unserem schriftlichen und mündlichen Wortschatz.
Da die Form des Kreises, beispielsweise, optisch weder über Anfang noch Ende verfügt, steht dieses Zeichen auch für die Bedeutung von Unendlichkeit, Verbundenheit und Wiederholung.
Leicht verständlich, dient das Kreissymbol der einfachen Beschreibung (Verbildlichung/Darstellung) runder Dinge und Sachverhalte, wie beispielsweise, der Himmelskörper oder anderer Naturbeobachtungen.
Ob am Beispiel galaktischer Planetenformen und deren Bewegungen, am irdischen Wasserkreislauf oder gar an Mikromillionstel-Millimeter großen Teilchen, bei der Beobachtung von Bewegungen und Ereignissen in der Natur wird deutlich, dass sich viele dieser Begebenheiten und Phänomene in regelmäßigen Abständen wiederholen und in einfachsten Formen, wie beispielsweise Kreisen, Ellipsen oder Spiralen, sichtbar werden.
Exemplarisch hierfür lässt sich auch die gesamte Entwicklung, von der Entstehung des Universums bis hin zur Entstehung der modernen Menschen/Menschheit, hinzuziehen. Anhand des Entwicklungsverlaufes lassen sich diverse zyklische Wiederholungen, Kreisläufe, erkennen.
Denken wir, beispielsweise, an den menschlichen Lebenskreislauf. Von der Geburt, über das Erwachsen und Erleben, bis hin zum körperlichen Vergehen wird deutlich, dass sich, selbst die menschliche Entwicklung, das Sein des Menschen mit Kreisen und Kreisläufen beschreiben lässt.