(M)eine Kreisgeschichte(n)

[M]eine Kreisgeschichte (24)

Katharina Lechthaler: „Ich komme aus dem Sozialbereich und da wird man trainiert darauf zu schauen, was stimmt da nicht, was ist da wohl falsch, wie ist es da, ist das authentisch, ich weiß nicht genau. Und genau mit der Einstellung bin ich aufs Camp gekommen.“

„Und nach 10 Tagen von diesem Programm, das war so wie „die alten Autobahnen umlenken“…Den Fluss in ein neues Flussbett umlenken. Nach den 10 Tagen, habe ich begriffen, was für eine Macht das hat, wenn ich mir bewusst bin, wo mein Fokus liegt. Und es ist manchmal hilfreich drauf zu schauen, wenn etwas nicht stimmt. Viel hilfreicher ist es, drauf zu schauen, was alles gut ist.“

“Im Kreis passiert Herzensöffnung. Das ich aufhören kann, Theater zu spielen, das ich gehört werde und ich sein darf. Das ich das sein darf, was mich jetzt bewegt. Und im Idealfall habe ich dann die Sicherheit, dass ich für, egal was ich sage, dass ich für nichts verurteilt werde. Und das macht mir den Raum, dass ich mich wirklich zeigen darf. Und was so schön ist in Kreisen, was ich immer wieder erlebe, dass wenn Menschen etwas teilen, wofür sie sich eigentlich schämen, vielleicht Gefühle, die sie schwierig finden, dass alle anderen sie noch mehr lieben. Das ist total schön. Herzöffnung und Verbindung.“

B. Strauch: „Was die Gemeinschaftsbildung betrifft, habe ich im Kreis erlebt, dass wir wirklich an unsere Sachen rankommen. Also das wir uns viel tiefer verbinden, wenn wir die Methode von Manitonquat anwenden für unser Zusammensein.“

„Also ich kenne so viele Beispiele, wo das so hilfreich war, so verbindend. Ich wünsche mir eine Kreiskultur für die ganze Welt. Echt.“

„Ich finde das genial. Wir haben im 20. Jahrhundert alle Rituale, die wir schon früher hatten, im Schamanismus oder in den indigenen Kulturen, neu erfunden, wirklich alle. Und Rituale sind immer Kommunikationsmethoden.“

„Dieser Redekreis im Zentrum der Soziokratie, das ist das Konsensprinzip. Wir müssen das nicht unbedingt im Redekreis machen. Wir können auch diskutieren aber wir stellen sicher, dass jeder zu Wort gekommen ist.

Also jeder wurde gehört. Und nicht nur einmal, am besten zwei Mal. Jeder hat die Möglichkeit zu fragen, bis er sich auskennt. Die erste Runde ist eine Informationsrunde. Weißt du schon alles, um dir eine Meinung bilden zu können?

Und dann legen wir alle Informationen zusammen. Und wenn jeder wirklich genug Bild hat. Das Bild gut ist, dass meine Meinung schon hoch kommt in mir. Dann machen wir zwei Runden zur Meinung. Und in diesen beiden Runden entsteht die Lösung.

Und die vierte Runde fragt nur noch ab: „Aha, das ist jetzt die gemeinsame Lösung. Da haben wir hier was verbessert und da was dazu getan. Und dort noch ein Wort weggestrichen und den Aspekt noch mit reingenommen.

Die Moderatorin oder der Moderator liest das vor. Das steht meistens am Flipchart, das tut uns sehr gut, dass es alle sehen. Und dann fragen wir nach dem Konsens: „Gibt es noch jemanden, der einen schwerwiegenden Einwand dagegen hat, dass wir das so machen?“ Da brauchen wir natürlich ein Ziel. Also der Kreis braucht ein Ziel. (…) Also die Methode ist sehr ausgereift. Sie ist sogar ISO 9001 fähig.

Ja also, wenn wir die Soziokratie, wenn wir dir richtig implementiert haben, in allen Abteilungen, dann haben wir auch ein Qualitätsmanagementwerkzeug implementiert. Aber der Kern der Sache ist wirklich die Entscheidung im Konsens.“